Wie die Landwirtschaft umweltschonender werden kann
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Die Weltbevölkerung wächst und muss ernährt werden, doch der übermäßige Anbau von Nutzpflanzen, wie Reis, Mais und Weizen, schadet der Umwelt. Eine Analyse zeigt, wie Ernährungssicherheit und Umweltschutz in Einklang gebracht werden könnten.
Die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern und gleichzeitig die Umwelt bestmöglich zu schützen zählt zu den größten Herausforderungen für die Menschheit. In welchen Regionen der Welt welche Aktivitäten dabei den größten Nutzen bringen, haben Forscher aus Deutschland und den USA ermittelt. Sie stellten ihre Untersuchung im Fachblatt „Science“ vor.
Unter Leitung von Stefan Siebert von der Universität Bonn werteten die Wissenschaftler bereits publizierte Geodaten und Modelle aus, die sich mit der regionalen Verteilung verschiedener Aspekte von Landwirtschaft und Umweltschutz befassen. Sie konzentrierten sich dabei auf die 17 bedeutendsten, weltweit angebauten Nutzpflanzen, darunter Reis, Mais, Weizen, Zuckerrohr und Baumwolle.
Verwendung von zu viel Dünger
Die Forscher identifizierten mit ihrer Analyse so genannte Hebelpunkte, an denen Eingriffe den größtmöglichen Nutzen hätten. Ein Beispiel: Die Düngung von Pflanzen mit Stickstoff- und Phosphor-haltigem Dünger ist in der Landwirtschaft nötig. Allerdings verschmutzen Düngemittel, die nicht von den Pflanzen aufgenommen werden, die Gewässer. Die Analyse zeigte nun, dass bei den 17 untersuchten Nutzpflanzen 60 Prozent mehr Stickstoff und 48 Prozent mehr Phosphor als nötig eingesetzt werden.
Dieser Überschuss ist in China, Indien und den USA am größten und betrifft vor allem den Anbau von Reis, Weizen und Mais. Würde in diesen Ländern bei diesen Pflanzen die Düngung angepasst, könnte bei gleichem Ertrag die Umweltbelastung erheblich gemindert werden, schreiben die Forscher. Ähnliche Zusammenhänge ermittelten sie für den Wasserverbrauch in der Landwirtschaft, beim Ausstoß von Treibhausgasen oder bei der Verschwendung von Lebensmitteln.
Ernährungssicherheit und Umweltschutz
„Die Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Verbesserung von Ernährungssicherheit und Umweltschutz sind nicht gleich über den Globus verteilt“, schreiben die Forscher. „Die hier vorgestellte Analyse illustriert, was grundsätzlich möglich ist und wo man entsprechende Aktivitäten fokussieren sollte.“